Samstag, 20. August 2011

Rückkehr mit durchtriebenden Gefühlen

...ich mache mich auf den Weg von Bangkok City zum Flughafen. Ich sitze im Van und mir geht die ganze Zeit Deutschland durch den Kopf. Ich hatte mehrere Tage in dem vergangen Jahr, in denen ich mich nach München gesehnt hatte und aufeinmal soll es soweit sein, doch Freude macht sich irgendwie nicht breit. ( Natürlich freue ich mich unglaublich  wieder meine Freunde und Familie zu sehen, doch hier handelt es sich um eine Freude die auf einer ganz anderen Ebene steht! )
Ich versuche meine Gedanken von Deutschland weg zu bringen und denke an das letzte Jahr. Es tut weh! Es schmerzt unglaublich an all die Menschen zu denken, die ich kennen gelernt habe und nun zurück lasse. All die Erfahrungen die ich gemacht habe und zu was für einen Menschen ich mich gewandelt habe. Das einfache Leben fehlt von nun an. (einfachas Leben = in den Tag rein leben und nicht über morgen nachdenken müssen)
Mir kommen jedesmal die Tränen, wenn ich mir einer meiner Videos aus Laos anschaue. Nun, da ich zurück bin, kommt es mir so vor, als hätte ich die Zeit nicht zu genüge genutzt. Doch ich glaube dieses Gefühl kommt immer, sobald man was großes, schönes und erfreuliches erlebt hat.

Ich komme in München an und merke das, nicht alle aber viele Menschen vergiftet sind. Vergiftet mit Angst, Ignoranz, Egoismus, Stolz, Lügen und Geld. Die Welt scheint nach außen so sauber und rein und genau das erschrickt mich und macht mich fertig!
Hierzu ein kleines Beispiel: Seht ihr jemals in der U-Bahn Menschen die sich herzlichst unterhalten, aber sich eigentlich garnicht kennen? Leider sieht man sowas nur selten, weil die meisten so verbittert sind und sich einfach nicht mit der Gegenwart auseinander setzten können. Meist denken genau diese Leute nur an ihr Ziel, wie z.B. "oh Gott, hoffentlich schaffe ich es noch rechtzeitig in die Arbeit.", "ich treffe mich mit einem alten Freund den ich schon so lange nicht mehr gesehen habe" oder " mmmhhh...gleich gibts Spaghetti.". Doch was jedesmal vergessen wird, ist die Gegenwart in der sich alles abspielt und in der wir leben.
Tut mir bitte einen Gefallen und sprecht, das nächste mal wenn ihr in der U-Bahn steht, einen wild fremden Menschen an. Entweder er/sie wird stutzig, fühlt sich in seiner/ihrer Privatsphäre angegriffen und versucht das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden. Ist auch sein/ihr gutes recht. Oder man trifft manchmal auf Leute die sich über ein kleines Gespräch freuen und euch mit einer Freundlichkeit begegnen, die selten vor kommt. Diese reine Freude und diese unkompliziertheit die euch dieser Moment bereitet, macht alles leichter für alle. Die Menschen in unserer Gesellschaft müssten einfach mal den Stock rausziehen, das spießige getue beiseite legen und sofort wird alles angenehmer und nicht so mühsam.

(Ich möchte hiermit nicht sagen das Deutschland schlecht ist und Laos das beste Land. Ich möchte euch lediglich deutlich machen wie ich mich fühle. Das ich die Dinge nun einbischen anders sehe und möchte auch euch auf diese Gesellschaft aufmerksam machen, in der wir Leben. Jeder, der Deutschland schon für mehrere Monate den Rücken zu gekehrt hat, sollte mich verstehen.)

Was ich schon öfter gefragt wurde, erstrecht wegen meiner anfangs negativen Eisntellung zu Deutschland, ist, ob ich wieder zurück möchte? JAEIN! Es war eine unglaublich gute Erfahrung, doch nun wartet auf mich erstmal das Leben hier in Deutschland und ich freue mich wieder unglaublich in der Arbeit zu stehen. Ob ich irgendwann wieder gehen sollte, kann ich jetzt nicht beantworten.


Ich wünsche euch einen schönen Tag und bis bald

Euer Chris